Bocholt bietet Spitzenreiter die Stirn
Respekt vor der Leistung, Unzufriedenheit mit dem Ergebnis!
Volleyball-Zweitligist TuB Bocholt lieferte dem ungeschlagenen Tabellenführer TuS Mondorf am Samstagabend in eigener Halle zwar einen großen Kampf, unterlag aber vor 300 Zuschauern etwas unglücklich 1:3 (25:14, 25:27, 20:25, 22:25). Es war ein gutes und enges Spiel von zwei gleichwertigen Mannschaften. Trotz der Niederlage bleibt TuB Bocholt Tabellenvierter.
„Die Mannschaft hat hervorragend gekämpft und ist sehr gut reingekommen. Wir hatten es in der eigenen Hand, das Spiel zu gewinnen. Wenn wir ein paar Fehler weniger machen, wäre für uns viel mehr drin gewesen. Das war ärgerlich. Mondorf ist eine absolute Spitzenmannschaft, die verdient zwei Mal Meister geworden ist“, sagte Bocholts Coach Markus Friedrich, der sein Team auf Augenhöhe gesehen hatte.
So zeigte sich dann auch der griechische TuS-Trainer Anastasios Vlasakidis froh, alle drei Punkte aus Bocholt mitgenommen zu haben. Er sagte: „Im Vorfeld habe ich alle Spiele von TuB analysiert und meine Mannschaft gewarnt. Nach dem verlorenen ersten Satz haben wir viel umgestellt. Das hat sich ausgezahlt. Unsere Routine hat uns geholfen, zu gewinnen.“
Die Bocholter brillierten im ersten Satz mit einer unglaublich starken Vorstellung und entschieden diesen verdient 25:14 für sich. Mondorf fand kein Gegenmittel gegen die schnellen Angriffe der Hausherren, wo Rudy Schneider, Luis Kubo und Fabijan Slacanin Punkt auf Punkt erschmetterten. Auch Ben Stoverink und der reaktivierte Lars Geukes, der eigentlich seine Karriere beendet hatte, wurden von Steller Lukas Salimi immer wieder glänzend in Szene gesetzt. Bocholts ehemaliger Libero Lennart Bevers konnte den Mondorfer Satzverlust auch nicht verhindern. Er wurde er aber dennoch zum besten Spieler der Partie gewählt.
Für die letzten drei Punkte in diesem Satz sorgte Schneider, der gestern seinen 23. Geburtstag feierte und hinterher als bester Bocholter Akteur ausgezeichnet wurde. „Wir haben im ersten Satz gezeigt, was wir spielen können. Wenn wir die Schwankungen, die sich hinterher eingeschlichen haben, ausgemerzt hätten, gewinnen wir hier glatt 3:0. Im Großen und Ganzen war ich mit meiner Leistung zufrieden“, sagte Schneider.
Im zweiten Satz konnte sich lange Zeit keine Mannschaft entscheidend absetzen. Die „TuB-Schrauber“ spielten weiter am oberen Limit. Sie vergaben drei Satzbälle, sodass Mondorf diesen Durchgang knapp 27:25 gewann. „Auf diese Situationen sind wir gut eingestellt. In den letzten drei Jahren haben wir meistens diese knappen Sätze gewonnen. Da haben wir vielleicht ein bisschen mehr Erfahrung“, meinte Vlasakidis. Für Friedrich war das der Knackpunkt des Spiels: „Gehen wir 2:0 in Führung, läuft das Spiel anders.“
Nach und nach schlichen sich kleine Flüchtigkeitsfehler ins Bocholter Spiel ein. Im Angriff hielten lediglich Schneider und Slacanin das hohe Niveau. Mitte des dritten Satzes erzielte der Gast sechs Punkte in Folge und gewann deutlich 25:20. Auch im vierten Durchgang lag Mondorf 20:16 bereits vorne, ehe die Hausherren sich wieder bravourös auf 21:22 herankämpfen. Letztendlich hielt der Spitzenreiter sein Niveau hoch und ließ Bocholt nicht mehr herankommen. 22:25 ging auch dieser Satz für die „TuB-Schrauber“ verloren.
„Wir haben uns zu viele Fehler für zu viel Druck geleistet. Wir haben ungefähr 20 Fehlaufschläge gemacht, das ist für vier Sätze zu viel. Das nimmt man zwar Inkauf, wenn man dafür über ein Dutzend Asse erzielt. Die haben wir aber nicht gemacht, dafür hat Mondorf zu gut in der Annahme gestanden“, sagte Friedrich.